Tinnitus – der wahren Ursache auf der Spur

Das lässt sich nicht pauschal beantworten, da jeder Mensch und jeder Tinnitus einzigartig sind - und die Behandlung zumeist nur mit deiner aktiven Mitarbeit Aussicht auf Erfolg hat. Ich habe schon Menschen begleitet, die innerhalb von 24 Stunden eine Besserung verspürt haben. Aber auch Menschen, bei denen sich erst nach Wochen etwas bewegt hat.

Tinnitus ist nach der Klassifikation der WHO/ICD immer nur ein Symptom und kein eigenständiges Gesundheitsproblem. Er führt deshalb von sich aus nicht zu einem dauerhaften Hörschaden; der wahrgenommene Ton kann jedoch das Hörvermögen beeinträchtigen. Es ist jedoch in jedem Fall wichtig, den Tinnitus ernst zu nehmen und ärztlich untersuchen zu lassen, da er ein Indikator für verschiedene zugrunde liegende körperliche Ursachen sein kann. In den meisten Fällen steckt hinter dem Tinnitus jedoch eine psychische Komponente.

Das ist durchaus möglich. Es gibt verschiedene Selbsthilfestrategien, die dir dabei helfen können, deinen Tinnitus-Symptome zu bewältigen. Dazu gehören Entspannungstechniken wie Meditation und Yoga, eine gesunde Lebensweise mit ausreichend Schlaf und regelmäßiger Bewegung sowie die Vermeidung von Lärm und stressigen Situationen. Stecken dahinter jedoch ein ausgewachsenes Trauma oder eine Angststörung, wirst du höchstwahrscheinlich auf diese Weise nicht den Erfolg haben, den du dir wünschst.

Die Liste ist schier unendlich. Der Körper reagiert auf jede Art von Triggern, Stress und Überlastung und kann dann Symptome entwickeln – unter anderem auch einen Tinnitus. So können anhaltende Belastungen im Arbeits- oder privaten Umfeld, familiäre Probleme und persönliche Krisen Tinnitus auslösen, aber auch ein einziges, ganz kurzes Ereignis, das ein Trauma auslöst – wie ein vermeintlich harmloser Fallschirmsprung oder ein Autounfall. Darüber hinaus können bereits bestehende psychische Erkrankungen wie Depressionen, Essstörungen, Burnout, Schlafstörungen oder Suchtprobleme das Auftreten von Tinnitus begünstigen. Die wissenschaftliche Forschung hat zudem gezeigt, dass auch soziale Isolation, ein Mangel an Anerkennung, chronische Besorgnis und Angst zu Tinnitus führen können.

Das ist sehr gut möglich. Der Tinnitus selbst ist zwar nur ein Symptom. Sobald das Rauschen oder Summen im Ohr dauerhaft auftritt und in einer Penetranz, die als unerträglich wahrgenommen wird, kann sich daraus als „Begleiterscheinung“ beispielsweise eine Depression, eine Angststörung oder ähnliches ausbilden.